30 Jahre Holzmarkt
Das Sägewerk bekommt einen Abholmarkt
Vis-à-vis vom Kathaler Sägewerk, wurde der Holzmarkt 1987 erbaut. Damals hat die Pabst Holzindustrie den Großteil ihrer Umsätze hauptsächlich in Italien lukriert, der Holzmarkt wurde somit für private Kunden im Raum Aichfeld und Lavanttal eröffnet.
„Für uns war seit je her klar, dass wir mit dem Holzmarkt gezielt Kunden aus der Umgebung bedienen möchten. Damals war der Holzmarkt ein typischer Abholmarkt. Aus der ganzen Region haben die Menschen ihr Holz für den Eigenbedarf bei uns bezogen: Bretter, Schnittholz und Hobelwaren. Später wurde auch Ware mit dem Kleinlaster zugestellt“, erzählt Reinhard Pabst, Geschäftsführer der Johann Pabst Holzindustrie GmbH.
Das Feuer in Kathal
Die große Katastrophe ereignete sich dann am 8. Februar 1997, in der Nacht von Freitag auf Samstag. In einer angrenzenden Halle sind durch einen Glimmbrand Funken in die Filteranlage einer Hobelmaschine gelangt und um 00:30 Uhr ist Feuer ausgebrochen und zu einem tragischen Großbrand angewachsen. Damals ist das ganze Areal samt Holzmarkt niedergebrannt. Wäre es in dieser Nacht auch nur um 2°C kälter gewesen, hätte der Brand nicht mehr gelöscht werden können und die komplette Pabst Holzindustrie wäre den Flammen erlegen. Die obere Halle ist wie durch ein Wunder unbeschädigt geblieben.
Der Feuerwehr sind die Löscharbeiten in dieser kalten Winternacht gelungen, sodass die mit leicht entzündlichem Holz gefüllten Hallen vor den Flammen verschont wurden.
Glücklicherweise führte die B78 genau mitten durch das Werk, ansonsten stünden die Gebäude vermutlich enger aneinander und hätten den Objektschutz unmöglich gemacht.
Die Tragödie hat zum Umdenken bewegt, erhöhte Sicherheitsmaßnahmen und Gebäudeabstände wurden beim Wiederaufbau berücksichtigt. Heute könnte so ein Brand nicht mehr entstehen, da im gesamten Werk Funkenlöschanlagen eingebaut sind.
Erweiterung des Sortiments
Nach wie vor ist der Holzmarkt die Verkaufsstelle für private Kunden aus dem Murtal. Mittlerweile sind auch andere Produkte erhältlich, das Sortiment an Handelswaren hat sich erweitert.
„Erst nach dem Wiederaufbau setzten wir auf komplette „Holz im Garten“-Produkte inklusive Montage. Anfang der 2000er Jahre entwickelte sich der Holzmarkt weiter, erweiterte sein Sortiment und ist bis heute steiermarkweit noch immer der Holzmarkt mit dem größten Massivholzangebot aus eigener Produktion. Der Holzmarkt war auch immer ein Garant für exklusive Qualität und individuelle Lösungen. Das sieht man z.B. bei Gartenhäuschen, die schon über viele Jahre bestehen, nach einiger Zeit kommen die Qualitäts-Unterschiede zum Vorschein.“
Holzbedarf heutzutage
Die Zahl an Heimwerkern nimmt zahlenmäßig ab, heute lässt man bauen, doch Arbeitszeit ist teuer, viele müssen auf maschinell gefertigte Produkte ausweichen.
Bei den Holzmarkt Kunden sieht Reinhard Pabst auch in den Generationen Unterschiede. Die jüngeren nennen ihn „Holz-Shop“, die Prioritäten verlagern sich ein wenig. Heute legt man Wert auf ein schönes Auto, dafür gönnt man sich auch ein hochwertiges Carport, um sein „Heiligtum“ vor den stärker werdenden Unwettern zu schützen.
Qualität wird erst in späteren Lebensabschnitten wieder wichtig. Zuerst wird gespart, doch nach ein paar Jahren möchte man mit Familie und Freuden dann doch gemütlich in einem schönen, gemütlich hergerichteten Garten beisammensitzen.
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